VORSORGE

VORSORGEUNTERSUCHUNGEN

Die Vorsorgeuntersuchungen ermöglichen ihrem Gynäkologen ihre Schwangerschaft kontinuierlich zu überprüfen, um frühzeitig Abweichungen von einem normalen Schwangerschaftsverlauf feststellen zu können.
Was und in welchen Abständen untersucht wird, ist in Deutschland durch die sogenannten Mutterschaftsrichtlinien festgelegt.

Vorgeschrieben sind u.a. zu Beginn der Schwangerschaft bestimmte Untersuchungen im Blut (Blutgruppenbestimmung, Antikörpersuchtest, Untersuchung auf Immunität gegen Röteln, Luessuchtest, HIV-Test) und im Urin (Test auf Chlamydien).
Auch ein Screeningtest auf Gestationsdiabetes, eine spezielle Form der Zuckerkrankheit in der Schwangerschaft, wird im Laufe der Schwangerschaft durchgeführt. Falls hierbei Auffälligkeiten entdeckt werden, folgt ein ausführlicher Glukosebelastungstest (oraler Glukosetoleranztest, oGTT). Bleibt ein Gestationsdiabetes aufgrund meist fehlender Symptome unerkannt (und unbehandelt…), stellt dies ein erhebliches Risiko für Mutter und Kind dar, so daß die Teilnahme an diesem Test jeder Schwangeren empfohlen wird. Seit kurzem handelt es sich hierbei um eine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.

Gesetzlich versicherte Schwangere haben Anspruch auf drei Basis-Ultraschalluntersuchungen.
Die Schwangerschaftsvorsorgetermine finden zunächst alle vier Wochen statt, in den letzten zwei Monaten alle zwei Wochen.

BLUT TESTS

Bei der großen Erstuntersuchung entnimmt der Arzt Blut aus der Armvene. Hierbei wird die Blutgruppe der Mutter und der Rhesusfaktor (wegen einer möglichen Unverträglichkeit) bestimmt. Außerdem wird die Abwehrkraft gegen Röteln ,Toxoplasmose und Infektionskrankheiten getestet, die das Ungeborene schädigen können.
Aus dem Tropfen Blut, der jedes Mal aus der Fingerspitze genommen wird, errechnet Ihr Gynäkologe den Eisengehalt des Blutes.
Denn der ist eine wichtige Voraussetzung dafür, dass das wachsende Baby genug Sauerstoff bekommt. In manchen Fällen muss mit einer bestimmten Ernährung oder Eisentabletten ausgeglichen werden.

BLUTDRUCK KONTROLLE

Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wird Ihr Blutdruck überprüft.
Wenn die Werte zu niedrig oder zu hoch sind, könnte das dem Ungeborenen schaden.
Außerdem kann das ein frühes Anzeichen für eine Gestose sein.
Diese auch als Präeklampsie oder "Schwangerschaftshochdruck" bezeichnete Krankheit kann für Mutter und Kind gleichermaßen gefährlich sein.
Ihr Frauenarzt wird nach den Ursachen suchen und dementsprechend behandeln, bzw. in eine Klinik überweisen.

URIN UNTERSUCHUNGEN

Bei jeder Urin-Untersuchung wird auf eine eventuelle Entzündung der werdende Mutter untersucht. Ein Indiz dafür ist unter anderem eine zu hohe Konzentration von Leukozyten im Urin. Ebenso wird der Eiweißgehalt überprüft, der unter Umständen Anzeichen einer Präeklampsie* sein könnte.
*Präeklampsie ist eine nur in der Schwangerschaft auftretende Erkrankung, die durch erhöhten Blutdruck (Hypertonie), vermehrte Eiweißausscheidung im Urin (Proteinurie) und Wassereinlagerungen (Ödeme) gekennzeichnet ist . Eine Präeklampsie zeigt sich meist erst in der zweiten Schwangerschaftshälfte.

CHROMOSOMEN TEST

Bei Müttern über 35 steigt das Risiko, ein chromosomengeschädigtes Kind zu bekommen. Mit diesem Test wird vor allem nach dem Down-Syndrom gesucht. Der Frauenarzt benötigt dafür Zellen des Ungeborenen. Diese werden entweder um die elfte Schwangerschaftswoche mithilfe einer Chorionzottenbiopsie aus dem Plazentagewebe entnommen oder durch eine Amniozentese aus dem Fruchtwasser (zwischen der 14. und der 20. Schwangerschaftswoche).
Die Untersuchung kann nur durchgeführt werden, wenn die Mutter einverstanden ist.
Beide Methoden bringen gewisse Risiken mit sich: Zum Einen besteht die, wenn auch geringe Gefahr, einer Fehlgeburt, zum Anderen dauert es oft mehrere Wochen, bis das Ergebnis feststeht. Diese Zeit der Ungewissheit kann für die Mutter sehr belastend sein, weil am Ende die quälende Frage stehen kann, ob die Schwangerschaft abgebrochen werden soll. Die Untersuchung der kindlichen Chromosomen ist keine Pflichtvorsorge. Bei Frauen über 35, Risikoschwangerschaften oder einem Verdacht übernehmen die Krankenkassen die Kosten.

HERZTON-KONTROLLEN

Ab der zwölften Schwangerschaftswoche untersucht der Gynäkologe mit einem speziellen Gerät die Herztöne des Babys.
Der Rhythmus und die Zahl der Schläge pro Minute geben Hinweise, ob es dem Ungeborenen gut geht.
Gegen Ende der Schwangerschaft wird die werdende Mutter bei den Vorsorgeterminen an das CTG angeschlossen.
Beim CTG, der Kardiotokografie (englisch: Cardiotocograhy) handelt es sich um die Aufzeichnung der kindlichen Herztöne sowie der Registrierung der Wehentätigkeit der werdenden Mutter.
Dabei steht der Begriff "Kardio" für Herzschlag und "toko(s)" für Wehentätigkeit

FAKTOREN DIE NEINFLUSS AUF DAS CTG HABEN

Das CTG (Wehenschreiber) ist eine sehr sichere Möglichkeit um einen Überblick über den Gesundheitszustand des Ungeborenen und die Wehentätigkeit der Mutter zu erhalten. Zur Auswertung des CTG's ist ein erfahrener Arzt notwendig, der die Kurven und Ausschläge des Gerätes richtig deuten kann. Ein Fötus, der sich gerade in der Schlafphase befindet, hat zum Beispiel eine viel niedrigere Herzfrequenz als ein Ungeborenes, welches gerade munter durch Mamas Bauch turnt. Erscheinen die Herztöne zu niedrig, versuchen manche Ärzte das Baby sanft aufzuwecken. Nimmt die Schwangere bestimmte Medikamente ein oder ist sie selbst gerade erkrankt, so können diese Faktoren auch einen Einfluss auf die Ergebnisse des CTG's haben. Bei Frauen mit starkem Übergewicht kann das CTG manchmal schlecht aufgezeichnet werden. Auch dann, wenn die Schwangere sich während der Untersuchung zu sehr bewegt, kann es zu einem verfälschten Ergebnis kommen. Werdende Mütter sollten daher nicht allzu beunruhigt sein, wenn das CTG mal nicht so gut ausfällt. Oftmals handelt es sich dabei zum Glück nur um einen Fehlalarm. Ein verantwortungsvoller Arzt wird, wenn das CTG nicht in Ordnung ist, sofort weitere Untersuchungen durchführen, um sich ein genaueres Bild über den Gesundheitszustand des Ungeborenen zu machen. Ultraschall, Doppler-Sonografie oder eventuell eine Überweisung an eine Klinik zur engmaschigen Kontrolle könnten dann angezeigt sein.

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